Das Oldenburger Wunderhorn

KfS Oldenburg
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Straßen in Oldenburg



Wappen der alten Landeshauptstadt und heute kreisfreien Stadt Oldenburg. Zinnenmauer mit drei bedachten Spitztürmen, im Tor gelehnt der landesherrliche Wappenschild des Hochmittelalters: zwei rote Balken auf goldenem Grund. Vorformen seit 1307 bezeugt, seit 1366 schon mit wesentlichen Elementen des späteren Stadtwappens, aber erst im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert im eigentlichen Sinne ausgebildet, seit 1927 in heutiger Gestalt. (Nach Manfred Furchert: Oldenburgisches Wappenbuch, Band 1, Oldenburg 2003, S. 17.)
 

Das historische Land Oldenburg besteht heute im wesentlichen aus sechs Landkreisen und drei kreisfreien Städten (Übersicht auf Seite Landesteile), an denen man sich bei geschichtlichen Fragestellungen leicht orientieren kann. Zum Vergleich siehe die historischen Verwaltungsgliederungen etwa des Oldenburger Stadtraumes im Wandel der Zeiten. Nachfolgend sind auch einige moderne Informationen über die gegenwärtige kreisfreie Stadt aufgeführt, die aber nicht eigentlicher Gegenstand der Betrachtung ist, sondern nur den Rahmen dafür bietet.

Lage

Die kreisfreie Stadt Oldenburg liegt im mittleren Westteil des deutschen Bundeslandes Niedersachsen, ungefähr in der geographischen Mitte des alten Oldenburger Landes, wo sie an die Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch grenzt (vgl. Kreisübersicht). Die nächsten größeren Städte sind nach ungefährer Luftlinienentfernung: Delmenhorst 30 km östlich, Cloppenburg 34 km südwestlich, Westerstede 23 km nordwestlich, Wilhelmshaven 42 km nördlich, und außerhalb des Oldenburger Landes: Bremen 40 km östlich, Osnabrück 76 km südlich, Leer 51 km westlich, Hamburg 128 km nordöstlich.
 

Kreisfreie Stadt Oldenburg. (Ausschnitt aus: Bezirkskarte 1 : 200.000, Niedersachsen mit Gemeindegrenzen, Regierungsbezirk Weser-Ems, Hrsg. Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (LGN), 4. und [nach Auflösung der Bezirksregierungen] letzte Auflage, Hannover 1997, nicht mehr im Kartenhandel erhältlich. Zur Wahrung der Urheberrechte an gegenwärtigen topographischen Einzelheiten ist die starke Verkleinerung auf ca. 10% der Originalgröße unumgänglich (Ortsdetails sind nicht erkennbar, Kartenausschnitt kann nicht vergrößert werden). Bearbeitet von Martin Teller, Oldenburg, Oktober-Dezember 2006. – Einen genaueren Einblick in die heutige Siedlungsgeographie der Kreise und kreisfreien Städte bietet die zur Anschaffung empfohlene und regelmäßig neu aufgelegte zweiteilige Regionalkarte von Oldenburg der LGN im Maßstab 1 : 100.000.
 

Natur- und Kulturlandschaft

Der Siedlungskern der Stadt Oldenburg liegt auf einem südostwärts gerichteten Geestsporn, am südlichen Rande der oldenburgisch-ostfriesischen Geest. Getrennt durch eine Niederungszone – Wesermarsch im Osten, Leda-Jümme-Niederung im Westen und Huntetal im Süden – steigt gegenüber auf dem rechten Hunteufer, den heutigen südöstlichen Stadtteilen, die Delmenhorster Geest an (außerhalb der Stadt ab Tungeln südwärts auch noch auf dem linken Hunteufer). Zwischen diesen beiden Geestrücken entstand ein regional bedeutsamer Heer- und Handelsweg, der zunächst eine Furt bei Donnerschwee östlich des Stadtkerns benutzte, dann über Damm und Brücken durch die Stadt selbst geführt wurde. (Vgl. Landschaften Nr. 3, 4 und 5 unter Geographie.) Dem Abfall des nördlichen Geestrückens entsprechend liegen dessen größte Höhen im Stadtgebiet ganz im Norden um 15 m (Spitzenwert nahe 20 m) und flachen nach Süden auf ca. 5 m ab. Landschaftsprägend ist besonders der 8-10 m tiefe östliche Geestabhang bei Ohmstede zur vermoorten Wesermarsch. Der Gebietsanteil an der Leda-Jümme-Niederung im westlichen Stadtteil Eversten liegt ebenfalls um 5 m, stellenweise niedriger, aber bis zu 10 m hoch, wo noch Hochmoor besteht, wie im Naturschutzgebiet Everstenmoor. Die östlichen Wesermarsch-Gebiete beiderseits der Hunte mit ihren Wiesen- und Polderflächen liegen tiefer als 2,5 m, ganz im Osten unter einem Meter. Die Moorwiesen östlich von Bornhorst befinden sich knapp unter 2 m. Das vom Süden bis zur Stadtmitte reichende Huntetal fällt von über 4 m am Stadtrand auf ca. 3 m ab. Die weitgehend vermoorte Delmenhorster Geestplatte im Südosten der Stadt ist in ihrem Nordostteil bei Neuenwege mit 2,5 m noch sehr niedrig, steigt aber in südwestlicher Richtung bis Bümmerstede auf ca. 7 m an, wo die von Sandhatten durchgehend bis nach Osternburg reichende eiszeitliche Dünenkette am Rand des Huntetals aufgeweht ist, die wiederum nach Norden deutlich niedriger wird. Das Huntetal ist innenstadtnah bebaut, wird entfernter vor allem für Grünlandwirtschaft genutzt. Generell ist die Stadt flächig bebaut, mit Verdichtung im Innenstadtkern und vor allem im Innern des Stadtautobahnringes, aufgelockerter in den äußeren Stadtteilen. Größere Siedlungslücken befinden sich im Westen bei Everstenmoor und Hausbäkenniederung, im Nordwesten auf dem stillgelegten Militärflughafen, im Norden rings um Etzhorn, im Osten nördlich der Hunte bei den Donnerschweer-, Ohmsteder- und Bornhorster Wiesen, sowie im Süden im Bereich Blankenburg-Neuenwege und noch bis zur geplanten Gewerbebebauung im Südosten der Stadt in Tweelbäke-West.
Die Stadt Oldenburg entstand am linken nördlichen Ufer der Hunte beim sogenannten Hunteknie, der Ostwendung des Flusses nach Verlassen des Huntetals. Der Siedlungskern war durch die von Westen in die Hunte mündende Haaren geschützt, die aus dem Ammerland bei Leuchtenburg (nahe Rastede) kommend zunächst südwestlich fließt, bei Kayhauserfeld südöstlich umbiegt und in mehreren heute verlegten oder kanalisierten Armen westlich des Innenstadtkerns in den Stadtgraben bzw. die Mühlenhunte einmündet. Letztere ist ein Abschnitt der ursprünglichen Hunte, deren Lauf durch den Bau des Küstenkanals unterbrochen wurde. Der Küstenkanal bildet die südwestliche Stadtgrenze und biegt bei Hundsmühlerhöhe nordöstlich auf den Oldenburger Hafen bei der unteren Hunte um. Dessen ältestes Stück, der Stau, liegt stadteinwärts und wird von der heutigen Haaren durch ein Stauwehr getrennt. Die Hunte fließt ca. 23,5 Flußkilometer weiter ostwärts bis zur Mündung in die Weser bei Elsfleth. Mehrere kleine Bäche durchziehen das Stadtgebiet, darunter die Beverbäke in Donnerschwee, die Hausbäke in Eversten, und den nördlichen entlang Stadtrand die Wahnbäke. Auffallend sind die vielen größeren Seen, die durchweg künstlich angelegt sind und teils schon in historischer Zeit entstanden, wie Tonkuhle, Dobbenteiche und Flötenteich. Die größten unter ihnen wie beide Bornhorster Seen, Tweelbäker, Blankenburger und Drielaker See liegen alle in der Nähe der Autobahnen, für deren Bausandgewinnung sie in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ausgehoben wurden. Die Stadt besitzt mit Schloßgarten, Botanischem Garten, Everstenholz, Gerdshorst, Patentbusch, Großem und Kleinem Bürgerbusch, Wüschemeer-Wald, Blankenburger Holz, neuem Stadtwald bei Blankenburg, und vielen weiteren Grünzonen etliche größere Park- oder Waldflächen. Das 10.293 ha große Stadtgebiet von Oldenburg ist landschaftlich sehr abwechslungsreich gegliedert, was wegen der ausgedehnten Bebauung nicht immer überall auffällt.

Beispiele bemerkenswerter Kulturdenkmäler finden sich im heutigen Stadtraum zuerst in den Vororten mit vielfach noch erhaltenen Bauernhäusern, zum Teil in Ständer- und Fachwerkbauweise und mit Reitdächern. Dichter mit historischen Gebäuden besetzt sind der Altstadtkern und die nächstgelagerten Zonen. Aus dem Mittelalter stammen der Lappan, ein ehemaliger Kirchturm und Wahrzeichen der Stadt, sowie die nördlich des Pferdemarktes liegende Getrudenkapelle mit nach ihr benanntem Kirchhof, ein posthumer Treffplatz berühmter Oldenburger. Die mittelalterliche gräfliche Wasserburg wurde zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert zum barocken, klassizistischen und historizistischen Oldenburger Schloß umgestaltet. Das Frauenkloster Blankenburg bescheidener Ausmaße im östlichen Außenbezirk wurde dagegen so modernisiert, daß man ihm seinen mittelalterlichen Kern nicht mehr ansieht. Einziger erhaltener Rest der alten Stadtbefestigung ist ein Teil des Großen Zwingers vor dem Eversten Tor, bekannt als Pulverturm. Den großen Stadtbrand von 1676 überstanden hat das Degodehaus mit mehrfach vorkragendem Steilgiebel, aus der Zeit gleich danach sind einige wenige Backsteinbürgerhäuser erhalten. Der Klassizismus hatte Oldenburg deutlicher geprägt, als nach Modernisierungszerstörungen in der vom zweiten Weltkrieg weitgehend verschonten Stadt zu sehen ist. Vorhanden sind unter anderem noch Reste der klassizistischen Ringbebauung um das Schloß wie Neue Schloßwache, Prinzenpalais und einige Bürgerhäuser. Ebenso das Peter-Friedrich-Ludwigs-Hospital, heute städtisches Kulturzentrum, erbaut in den nachmaligen Schanzengärten des geschleiften Festungsgürtels aus Oldenburgs Dänenzeit im 17. und 18. Jahrhundert. Ebenfalls ins frühe 19. Jahrhundert fällt die Anlage des Schloßgartens im englischen Parkstil. Aus der Zeit des Historismus sind viele Bürgerhäuser erhalten, von denen manche einfacheren Baustils „Oldenburger Hundehütten“ genant werden, außerdem das Theater, das neugotische Rathaus mit dreieckigem Grundriß und die alte Hauptpost, auch der markante Donnerschweer Wasserturm fällt in diese Zeit. Größtes Gebäude des Jugendstils ist der Hauptbahnhof, wegen des Baumaterials Klinkerburg genannt. Lebendige Einrichtungen in älteren Gebäuden sind das Stadt- und die Landesmuseen, letztere untergliedert in Naturkunde, Landesgeschichte (im Schloß) und Kunst, sowie die Landesbibliothek und die Gemäldegalerie Augusteum. Die Moderne prägt auch in Oldenburg vielfach Straßenzüge und Stadtsilhouette, nicht zuletzt durch Verkehrsbauten wie die Eisenbahn-Klappbrücke neben dem restaurierten Wasserturm am Stau, die vielpfeilerige Autobahn-Hochbrücke über die untere Hunte zwischen Blankenburg und Bornhorst, oder die nach der frühverstorbenen Großherzogin Cäcilie benannte viel langlebigere Hubbrücke über den Küstenkanal, neben der als modernes Hochhaus das Oldenburger Staatsarchiv aufragt, in dem sich historische Unterlagen über alle diese Kulturdenkmäler finden.
 

Stadt-Daten

Fläche

102,96 Quadratkilometer

Einwohnerzahl

158.565 (Stand: 31. Dezember 2005)

Bevölkerungsdichte

1.540,1 Einwohner je km²

Kfz-Kennzeichen

OL

Netzpräsenz des Landkreises
(aktuelle Informationen über heutige Landschaft, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Infrastruktur und Tourismus)

siehe bei Modernes Land Oldenburg unter Werkzeuge/Internet-Links

Quelle für zeitgenössische Inhalte von Tabelle und Texten: Wikipedia und andere Nachschlagewerke, bearbeitet und ergänzt vom Verfasser.
 

Wirtschaft und Infrastruktur

Die alte Residenzstadt Oldenburg ist seit Jahrhunderten Sitz zahlreicher Verwaltungen und Militärstandort, was im Prinzip bis heute so geblieben ist, auch wenn die Bundeswehrgarnison seit der Wiedervereinigung 1990 stark geschrumpft ist und der Status als regionaler Verwaltungssitz mit Auflösung der Bezirksregierungen zum 1.1.2005 entfiel. Dennoch existieren weiterhin eine Vielzahl auch regional wirkender öffentlicher, institutioneller und privatwirtschaftlicher Verwaltungen. Dieser Zweig des Wirtschaftssektors Dienstleistung war in der Stadt Oldenburg stets bedeutender als industrielle Produktion, die gleichwohl nicht fehlt. Bekanntes Beispiel dafür sind das allerdings mittlerweile stillgelegte AEG-Werk in Kreyenbrück und die Glashütte in Osternburg mit selbem Schicksal, deren Nachfolge am gleichen Standort aber ein Kunststoffwerk angetreten hat. Einige größere Unternehmen haben in der Stadt ihren Sitz, wie CeWe-Color in der Fotobranche, das inzwischen überregionale Versorgungsunternehmen EWE, und Banken und Sparkassen wie die Oldenburgische Landesbank (OLB) und die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO). Regional bedeutend ist auch der Schlachthof im Gewerbegebiet Tweelbäke. Daneben bestehen eine Vielzahl von mittleren und kleineren Handels-, Gewerbe- und sonstigen Dienstleistungsunternehmen. Der Einzelhandel ist besonders stark vertreten im Innenstadtkern mit der ausgedehnten, seit 1967 bestehenden und damit ältesten Fußgängerzone Deutschlands. Als Oberzentrum besitzt Oldenburg eine Reihe öffentlicher und institutionsgetragener Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- und Kultureinrichtungen, darunter seit 1973 die Carl von Ossietzky-Universität mit zwei Hauptstandorten im Westen der Stadt. Die in Donnerschwee gelegene multifunktional nutzbare Weser-Ems-Halle dient Großveranstaltungen aller Art, über das Stadtgebiet verstreut liegen zahlreiche Sportstätten und größere Stadien.
Die Hunte, Oldenburgs Hausfluß, ist ab der Innenstadt schiffbar und kann über die Weser im Osten von kleineren Seeschiffen erreicht werden. Nach Westen ist die Stadt über den Küstenkanal mit Schleuse an das deutsche Binnenschiffahrtsnetz angeschlossen. Der Oldenburger Hafen mit altem stadtnäheren Teil und neuem Osthafen bei Blankenburg ist mit jährlich deutlich über 1 Millionen Tonnen Umschlag der zweitstärkste Binnenhafen Niedersachsens. Hauptumschlagsgüter sind Futtermittel, Getreide, Dünger und verschiedene Baustoffe (Steine, Kies, Sand). Trotz der Stillegung der Bahnlinie nach Brake und des Rangierbahnhofs Krusenbusch ist Oldenburg immer noch ein Eisenbahnknotenpunkt mit vier in alle Himmelsrichtungen führenden Strecken: nach Bremen, Osnabrück, Leer und Wilhelmshaven. Nördlich am Hauptbahnhof besteht mit dem Zentralen Omnibusbahnhof ein Knotenpunkt auch für das recht gut ausgebaute öffentliche Personennahverkehrssystem, das über die Stadtgrenzen hinaus Anbindung an die Region hat. Viele Oldenburger ziehen es jedoch vor, mit dem Fahrrad zu fahren. Dieser Tradition kommen das dichte Radwegenetz und die durchschnittlich nur geringen Steigungen entgegen. Ein Autobahnring umgibt die innere Stadt, in den drei Autobahnen münden bzw. durch ihn hindurch führen: die A 29 (Jadelinie) vom Ahlhorner Dreieck über die 31 m hohe Huntebrücke bei Oldenburg nach Wilhelmshaven, die A 28 von Bremen und Delmenhorst nach Leer, und als Verbindung zwischen beiden die kurze Stadtautobahn A 293 vom Dreieck Oldenburg-West bis zum Kreuz Oldenburg-Nord. Die Stadt selbst besitzt keinen Flughafen mehr, nachdem der Betrieb auf dem zugleich im Stadtteil Alexandersfeld und im Nachbarkreis Ammerland liegenden Militärflughafen aufgegeben und auf eine Nachnutzung als ziviler Flugplatz verzichtet wurde. Der nächste größere Flughafen liegt in Bremen, ein kleinerer in Hatterwüsting im Landkreis Oldenburg.

Stadtkreisgeschichte
 

Raum der modernen kreisfreien Stadt Oldenburg im Jahre 1856, Grenzverläufe nicht ganz exakt. Zum Vergrößern anklicken. (Etwas verzerrt fotografierter Ausschnitt aus: Karte von dem Herzogthume Oldenburg. Nach der unter seiner Leitung in den Jahren 1835 bis 1850 ausgeführten allgemeinen Landesvermessung und den geschehenen Nachtragmessungen entworfen von A. P. Freih. v. Schrenck, Grossherzogl. Oldenb. Vermessungs-Director. 1858. Gezeichnet von Vermessungs-Conducteur F. Hennings, gestochen von F. W. Kliewer in Berlin. 1 : 200.000. Bearbeitet von Martin Teller, Januar 2007. – Ein praktischer da blattschnittloser Nachdruck der Karte des ganzen Oldenburger Hauptlandes von 1856 ohne Exklaven aber inklusive Legende, Maßketten und Gradnetz, hrsg. durch die LGN 1998, ist beim Katasteramt Oldenburg zu erwerben. Ihre Anschaffung ist Interessenten der Oldenburger Regionalgeschichte zu empfehlen.)
 

Wahrscheinlich entstand in Oldenburg schon im 10. Jahrhundert bei der Einmündung der Haaren am Hunteknie eine Burg, die 1108 als „Aldenburg“ erstmals urkundlich erwähnt wurde und Vorläufer der Mitte des 12. Jahrhunderts erbauten gräflichen Burg war, dem nachmaligen Oldenburger Schloß. Die ältere sich ihrem Schutz entwickelnde Siedlung erhielt 1345 das Stadtrecht von den Oldenburger Grafen. Der Hauptort des Landes war während Oldenburgs Dänenzeit als „Provinzstadt“ in seiner Entwicklung beeinträchtigt, nicht zuletzt durch den großen Stadtbrand von 1676, blühte aber seit Ende des 18. Jahrhunderts wieder auf, als das Land erneut selbständig wurde. Nennenswerte Industrialisierung hat es außer im Vorort Osternburg nicht gegeben, doch Oldenburg war und blieb Sitz der Landesverwaltung, Verkehrsknotenpunkt und Garnisonsstadt. Der Status der Landeshauptstadt ging 1946 mit Eingliederung des Landes (ab 1918 des Freistaates) Oldenburg ins neugebildete Bundesland Niedersachsen verloren, doch man blieb Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks und nach der niedersächsischen Gebietsreform ab 1978 Sitz eines Regierungsbezirks. Die Funktion als regionale Verwaltungshauptstadt verlor Oldenburg erst zum 1.1.2005 mit Abschaffung der niedersächsischen Bezirksgliederung. Die zusätzliche Funktion als Sitz auch des Landkreises Oldenburg verlor die Stadt bereits 1988 durch dessen Verlegung nach Wildeshausen. Im Laufe der Zeiten kam es zu etlichen Eingemeindungen und Grenzveränderungen. Dabei wuchs die Stadt flächenmäßig vor allem in den 1920er Jahren und bevölkerungsmäßig besonders seit Ende des II. Weltkriegs, als viele Flüchtlinge in die weitgehend unzerstörte Stadt aufgenommen wurden.
 

Martin Teller, 23.1.2007
 


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