Das Oldenburger Wunderhorn

Landeskarten

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Karten 16. Jh. Karten 17. Jh. Karten 18. Jh. Karten 19. Jh. Karten 20. Jh. Verwaltungsteilung



Historische Karten und Geschichtskarten des Landes Oldenburg

Die älteste bekannte kartographische Erwähnung der Stadt Oldenburg als „Oldeligburgh“ findet sich auf der um 1280 entstandenen Weltkarte des Richard von Haldingham, der Hereford-Karte. Wie auf den Karten dieser Zeit üblich, ist die Stadt nur symbolhaft in einem Fantasiegebäude dargestellt. Auch von der Umgegend, dem später sogenannten Oldenburger Land, darf man im Hochmittelalter keine detailgetreuen Einzelheiten erwarten. (Auf der zwischen 1235 und 1300 entstandenen Ebstorfer Weltkarte sind Stadt und Land Oldenburg nicht eingezeichnet.) Wie auch immer gestaltete mittelalterliche Lagepläne oder gar offizielle Karten aus dem Oldenburger Land selbst sind nicht überliefert, falls es sie denn überhaupt gegeben hat.

Ausschnitt aus der Hereford-Karte um 1280 (hier genordostet) mit der ersten kartographischen Erwähnung Oldenburgs – Oldeligburgh (hochkant) am Gebäudesymbol über dem Pfeil, fälschlich zusammen u.a. mit Bremen an der Weser liegend gezeichnet, darüber die Elbe, darunter die Ems, links die Nordseeküste mit Maade-Jadebucht. (Aus: Harms, s.u., S. 26.)

Die frühen Deutschlandkarten des Spätmittelalters und der Frühneuzeit enthalten noch keinen Hinweis auf das Territorium oder die Stadt Oldenburg. Diese tritt darin erst seit etwa 1550 als Aldenburg oder Oldenborch in Erscheinung, Erwähnungen beider stehen erstmals in der Deutschland-Karte des Gerhard Mercator von 1585. Erst seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts läßt sich eine eigene Landeskartographie erkennen, die das Ziel hatte, das ganze Land Oldenburg möglichst maßstabsgetreu abzubilden, worin sie im Laufe der Zeit immer genauer wurde. Allerdings dienten die Karten gelegentlich zu mehr als nur dem primären Zweck, Landschaft abzubilden, wie jeweils zu bemerken ist.

Die nachstehend aufgeführten Karten – siehe Tabelle – sind markante Beispiele aus fünf Jahrhunderten. Zur besseren Übersicht und der Größe wegen (d.h. mit Rücksicht auf die Ladezeit) sind sie auf mehrere chronologisch gegliederte Unterseiten verteilt. Die früheren Verwaltungsgliederungen sind vom Verfasser kommentiert, auf Detailerläuterungen der historischen Landeskarten wird unter Verweis auf die jeweiligen Quellen mit zumeist weiterführenden Angaben verzichtet. Wer sich näher mit der historisch-geographischen Entwicklung des Landes Oldenburg beschäftigen möchte, wird grundsätzlich folgende Literatur mit weiteren Karten heranziehen (zudem in Archiven nach ungedruckten Originalen sehen):

● Georg Sello: Die territoriale Entwickelung des Herzogtums Oldenburg, Mit 3 Kartenskizzen im Text, 1 Karte als Beilage und einem Atlas von 12 Tafeln, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für die Provinz Hannover, das Großherzogtum Oldenburg, das Herzogtum Braunschweig, das Fürstentum Schaumburg-Lippe und die Freie Hansestadt Bremen. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens, 3. Heft, Göttingen 1917 (Textbuch und Atlas; in Einzelheiten gelegentlich überholt, doch immer noch grundlegend).

● Hans Harms: Oldenburgische Kartographie in fünf Jahrhunderten, hrsg. von der Oldenburgischen Landschaft, Veröffentlichungen der Oldenburgischen Landschaft, Band 8, Oldenburg 2004. ISBN 3-89995-092-2. (Quelle der meisten folgenden Karten.)

Historische Landeskarten

Grafschaft Oldenburg 1584

16. Jahrhundert

Weserraum 1573 (Grafschaft Oldenburg und späteres Südoldenburg)

Amt Harpstedt 1615/16

17. Jahrhundert

Bistum Münster, Ämter des Niederstifts 1616 (späteres Südoldenburg)

Grafschaft Oldenburg 1621/1650

Grafschaft Oldenburg um 1648

Grafschaft Oldenburg 1763

18. Jahrhundert

Amt Wildeshausen 1765

Ämter Cloppenburg und Vechta, 2. Hälfte 18. Jahrhundert

Freie Herrschaft Kniphausen mit Edler Herrschaft Varel 1835

19. Jahrhundert

Großherzogtum Oldenburg mit Exklaven Birkenfeld und Eutin 1856
(vgl. Ausschnitte einer anderen Karte von 1856 bei den Landkreisen)

Großherzogtum Oldenburg mit Fürstentümern Lübeck und Birkenfeld 1877

Herzogtum Oldenburg 1912 (Kernteil des Großherzogtums, Höhenstufen; eine bearbeitete Landeskarte von 1980 mit stilisierten Landschaftsstrukturen siehe unter Literatur)

20. Jahrhundert

Zur Übersicht gegenwärtiger Landkreise und Gemeinden siehe unter Landesteile/Landkreise bearbeitete und stark verkleinerte Ausschnitte einer bereits historischen Weser-Ems-Karte von 1997, die nicht mehr im Handel erhältlich ist. Alternativ sei Oldenburg-Interessierten die in regelmäßigen Abständen aktualisierte Regionalkarte 1:100.000 der LGN von Nord- und Südoldenburg zum Kauf empfohlen, erhältlich bei den Katasterämtern oder im Buchhandel: ISBN 3-89435-576-X: Karte Nord mit Landkreisen Ammerland, Friesland, Wesermarsch und kreisfreien Städten Oldenburg i.O. und Wilhelmshaven, und ISBN 3-89435-590-5: Karte Süd mit Landkreisen Cloppenburg, Oldenburg, Vechta, und kreisfreier Stadt Delmenhorst, Ausgaben gefaltet oder plano.

 

Geschichtskarten mit historischen Verwaltungsgliederungen

 

Eine Allegorie der Kartographie als Titelblatt einer Aufstellung der gräflich-oldenburgischen Landgüter, von Wyrich Röpeken und Johann Conrad Musculus, Überschrift: „Delineation undt Beschreibung Derer in der Graffschafft Oldenburg belegene Vorwercks Landerey Wie derselben Area Specialiter gemessen, nach alter und Newer Maß reducirt und Abgerechnet“, o.O. (vor 1648). Neben der Figur eine kleine geostete Karte der Grafschaft Oldenburg mit Nachbarterritorien. Aus.: Harms (s.o.), S. 54.
 

Martin Teller, 17.12.2006
 


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