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Wappen des Landkreises Ammerland. Oben: „ammersche“
Balken und Ankerkreuz der Grafen von Bentinck (früher das Oldenburger
Spitzkreuz, nach Eingliederung der einstigen Herrschaft Varel 1977 als
Symbol für die Friesische Wehde, steht nach Rückgliederung 1980 noch für
das ammerländisch-friesische Grenzgebiet um Spohle und Conneforde).
Unten: Eichenzweig als Symbol der typischen ammerländischen Eichen und
Zickzackbalken als älteste Form der „ammerschen“ Balken. In dieser
Gestalt am 3.7.1978 verliehen. (Nach Manfred Furchert: Oldenburgisches
Wappenbuch, Band 1, Oldenburg 2003, S. 25.) Das historische Land Oldenburg besteht heute im wesentlichen aus sechs Landkreisen und drei kreisfreien Städten (Übersicht auf Seite Landesteile), an denen man sich bei geschichtlichen Fragestellungen leicht orientieren kann. Zum Vergleich siehe die historischen Verwaltungsgliederungen etwa des Ammerländer Kreisraumes im Wandel der Zeiten. Nachfolgend sind auch einige moderne Informationen über den gegenwärtigen Landkreis aufgeführt, der aber nicht eigentlicher Gegenstand der Betrachtung ist, sondern nur den Rahmen dafür bietet. Lage
Der Landkreis Ammerland liegt im mittleren
Westteil des deutschen Bundeslandes Niedersachsen. Er grenzt innerhalb
des alten Oldenburger Landes an die
kreisfreie Stadt Oldenburg sowie an die Landkreise
Cloppenburg,
Friesland, Oldenburg und
Wesermarsch und außerhalb im Westen an
den Landkreis Leer (vgl.
Kreisübersicht).
Landkreis Ammerland (Verwaltungssitz Westerstede)
mit seinen sechs Land- und
Stadtgemeinden:
1. Apen, 2. Edewecht, 3. Rastede,
4. Westerstede, 5.
Wiefelstede, 6. Bad Zwischenahn. Natur- und Kulturlandschaft
Der Landkreis Ammerland liegt im
wesentlichen in der gleichnamigen geographischen Landschaft, die den
Südostteil des oldenburgisch-ostfriesischen Geestrückens ausmacht,
umfaßt im östlichen Randbereich aber auch einen kleinen Teil der
Landschaft Wesermarsch und im Süden größere Bereiche der
Leda-Jümme-Niederung. Die westliche Grenze des Landkreises läuft durch
die ausgedehnten Zentralmoore des oldenburgisch-ostfriesischen
Geestrückens. (Vgl. Landschaften Nr. 3, 2 und 4 unter
Geographie.) Die größtenteils kultivierten Moorgebiete im
Westen und Süden liegen ca. zwischen 5 und 10 Höhenmetern und fallen nur
westlich von Apen an der westlichen Kreisgrenze unter 2 m ab. Dasselbe
Höhenniveau haben die Marschteile inklusive Randmoore im Osten. Das
Geestgebiet als mittlerer und nördlicher Hauptteil des Landkreises, das
mit über 20 m bei Rastede im Osten nördlich von Oldenburg seine größten
Höhen erreicht, ist ansonsten mit durchschnittlich 5 bis 15 m Höhenlage
nur mäßig ausgeprägt. Der Eindruck einer in Geest und Moor recht
ausgeglichenen Landschaftshöhe täuscht aber, denn die hiesige Geest ist
durch etliche von Nordost nach Südwest reichende Quertälchen deutlich
gegliedert, die zudem von zahlreichen kleinen Bäken durchflossen werden.
Quelle für zeitgenössische Inhalte von Tabelle und
Texten: Wikipedia und andere Nachschlagewerke, bearbeitet und ergänzt
vom Verfasser. Wirtschaft und Infrastruktur Vereinzelt wird noch immer der früher weit verbreitete Torfabbau betrieben, ansonsten Landwirtschaft mit Schwerpunkt auf Veredelungswirtschaft. Aufgrund der sehr guten Bodenverhältnisse bestehen heute viele Baumschulen in diesem Gebiet, die z.T. bundesweit liefern. Eines ihrer Hauptprodukte ist die Buschpflanze Rhododendron, die in Parks und auch in vielen Privatgärten gepflanzt wird. Tourismusschwerpunkt ist die Gemeinde Bad Zwischenahn am Zwischenahner Meer mit ihrem Kurbetrieb. Die Gemeinde Edewecht bildet ein Zentrum der Lebensmittelindustrie, unter anderem mit einer Molkerei und fleischverarbeitenden Betrieben. Im Süden führt der Hunte und Ems bzw. Oldenburg und Leer verbindende Küstenkanal durch den Landkreis. Dessen beide Hauptbahnlinien laufen von Oldenburg über Rastede nach Wilhelmshaven und von Oldenburg nach Leer in Ostfriesland. Ebenfalls in letztere Richtung führt über Westerstede die Autobahn 28. In der Diskussion ist eine norddeutsche Küstenautobahn, die von Westerstede ostwärts über die Weser bei Nordenham und weiter bis nördlich Hamburg führen würde. Ein markantes technisches Gebäude ganz am Ostrand des Landkreises ist der Fernsehturm in Wahnbek auf dem Geestabhang nördlich von Oldenburg. Ein kleiner Flugplatz liegt bei Felde nahe Westerstede.
Landkreisgeschichte Raum des modernen Landkreises Ammerland im Jahre 1856; Grenzverläufe nicht ganz exakt. Zum Vergrößern anklicken. (Etwas verzerrt fotografierter Ausschnitt aus: Karte von dem Herzogthume Oldenburg. Nach der unter seiner Leitung in den Jahren 1835 bis 1850 ausgeführten allgemeinen Landesvermessung und den geschehenen Nachtragmessungen entworfen von A. P. Freih. v. Schrenck, Grossherzogl. Oldenb. Vermessungs-Director. 1858. Gezeichnet von Vermessungs-Conducteur F. Hennings, gestochen von F. W. Kliewer in Berlin. 1 : 200.000. Bearbeitet von Martin Teller, Januar 2007. – Ein praktischer da blattschnittloser Nachdruck der Karte des ganzen Oldenburger Hauptlandes von 1856 ohne Exklaven aber inklusive Legende, Maßketten und Gradnetz, hrsg. durch die LGN 1998, ist beim Katasteramt Oldenburg zu erwerben. Ihre Anschaffung ist Interessenten der Oldenburger Regionalgeschichte zu empfehlen.)
Der frühmittelalterliche Ammergau ähnlicher
Ausdehnung stand Pate bei der Gründung des Landkreises Ammerland durch
die oldenburgische Verwaltungsreform im Jahr 1933. Im wesentlichen wurde
er aus dem Amt Westerstede und teilweise aus dem Amt Oldenburg gebildet,
die Grenzen seiner Gemeinden orientieren sich aber an alten
Kirchspielgrenzen und umfassen mit den altammerländischen Spohle und
Conneforde, die zuletzt nochmals 1972 und 1981 abgetreten wurden, auch
Teile des früheren Amtes Varel. Die mit der Niedersächsischen
Verwaltungs- und Gebietsreform 1977 erfolgte Eingliederung der Gemeinden
der Friesischen Wehde (im Zuge der Aufteilung des
Landkreises Friesland auf Ammerland und
Wittmund) wurde gerichtlich für verfassungswidrig erklärt und mußte zum
1.1.1980 wieder rückgängig gemacht werden. Der Landkreis besteht heute
aus sechs ländlichen Großgemeinden und einer Stadtgemeinde. Bis zur
Verleihung der Stadtrechte an den Kreissitz Westerstede 1977 besaß der
Landkreis keine einzige Stadt im Kreisgebiet.
Martin Teller, 20.1.2007 |
http://www.Stadt-Land-Oldenburg.de / www.Stadt-Land-Oldenburg.info |